Tee mit sozialer Verantwortung
Die Wiederbelebung des georgischen Teehandwerks
Als 1991 die Sowjetunion zerfiel, schlossen innerhalb weniger Jahre fast alle Fabriken in Georgien. Zurück blieben ungenutzte Teefelder, verlassene Gebäude und viele Menschen ohne Arbeit.
Über 30 Jahre später wagen junge, gut ausgebildete Kleinbauern einen Neuanfang. Mit Mut und einer klaren Vision versuchen sie, das fast vergessene georgische Teehandwerk wiederzubeleben. Einer von ihnen ist Nika, der in Ozurgeti aufgewachsen ist. Seine Familie war lange in der Nussproduktion tätig, doch Nika widmet sich dem Tee.
Zusammen mit ehemaligen Teepflückern aus der Sowjetzeit und ihrem traditionellen Wissen hat Nika ab 2016 die alten Teefelder mithilfe von Satellitenbildern und Drohnen wiederentdeckt. Diese Felder wurden aufwendig freigelegt und erneut nutzbar gemacht. Heute erntet sein Familienbetrieb die Teeblätter mehrmals im Jahr, im Einklang mit den natürlichen Jahreszeiten. Die Blätter werden wie früher von Hand in kleinen Mengen gepflückt und in einer renovierten Teefabrik schonend zu hochwertigem Tee verarbeitet.
Unser Besuch in Ozurgeti
Wir haben Nika und seine kleine Teefabrik inkl. Teebüsche persönlich besucht – unangekündigt. Er empfing uns offen, führte uns durch seinen Betrieb und stellte uns sein Team vor. Dabei war deutlich spürbar: Nika und seine Mitarbeitenden pflegen ein kollegiales und familiäres Miteinander. Er hat nichts zu verbergen und sein sympathisches, authentisches Auftreten haben uns sehr gefallen.
Alle Mitarbeitenden stammen aus der Region und viele von ihnen pflückten bereits vor 1991 Tee auf den georgischen Feldern.
Nikas Erfolg in Ozurgeti
Nika hat es geschafft, in seinem Heimatort ältere, oft langzeitarbeitslose Erntehelfer/-innen wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Zusätzlich zu den saisonalen Teepflückern konnte er auch einige feste Stellen schaffen, was dringend benötigte Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung bietet. Sein Betrieb gibt der Kleinstadt Ozurgeti und der gesamten Region die Chance, sich langfristig als lebenswerter Wohnort und vielleicht sogar wieder als Teezentrum Georgiens zu etablieren.
Direkter Handel ohne Zwischenhändler
Wir verzichten bewusst auf anonyme Zwischenhändler, die Preise in die Höhe treiben und die Lieferkette intransparent machen. Unsere Produkte sind nicht über Amazon oder ähnliche Plattformen erhältlich. Stattdessen zahlen wir faire Preise direkt an Nika und seine Angestellten, die wir persönlich kennen und unterstützen.
Gemeinsame Werte
Nika und wir teilen dieselben Werte: natürliche Ressourcen achtsam nutzen und faire, dauerhafte Arbeitsplätze schaffen. Unser Ziel ist es, etwas Sinnvolles zu hinterlassen – für uns, unsere Kinder und unsere Umwelt.
Für Timur und mich, als Sozialarbeiter, sind die sozialen Aspekte besonders wichtig. Bei Jennifair stehen die Menschen, die Teil unserer kurzen und transparenten Lieferkette sind, immer an erster Stelle.